Spontaner Umzug und Ende von Semester 4

In den letzten Wochen ist alles ganz schoen drunter und drueber gegangen, meine Mitbewohnerin Maeve und ich mussten innerhalb von 3-4 Wochen eine neue Wohnung finden. Grund dafuer war, dass unser Mitbewohner #3 nicht mehr mit uns zusammenwohnen wollte und angekuendigt hat, so schnell wie moeglich auszuziehen. Fuer Maeve und mich als Untermieter mit 30-Tage Kuendigungsfrist mitten im Semester war das natuerlich nicht so toll. Zu allem Ueberfluss kam das auch genau in der kritischen Planungsphase der TEDx-Konferenz, die ich mit zwei anderen Doktoranden geplant habe. 

Wie dem auch sei, Maeve und ich hatten Glueck und eine schoene 3-Raumwohnung (Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer) gefunden, die wirklich total schoen ist und – das Beste- im gleichen Komplez wie viele unserer Freunde. Innerhalb von zwei Wochen war dann auch der Mietvertrag unterschrieben, alles in Boxen gepackt, die Katze im Sack und wir in der neuen Wohnung. Bilder habe ich noch keine gemacht, aber Potato (die Katze) fuehlt sich in ihren Lieblingsplaetzen am Fenster sehr wohl und wir haben uns schon einen schicken Teppich fuers Wohnzimmer (mit elektrischem Kamin und kleiner Terasse) zugelegt. Und Maeve und ich haben auch das erste Mal Bier gebraut, in einer Woche koennen wir es dann abfuellen und in zwei Wochen testen 🙂

In all dem Stress sind Patrick und ich dann auch noch fuer drei Tage an die Kalifornische Nordkueste in unseren langgeplanten ‚Springbreak‘ Urlaub gefahren. Mendocino hat eine sehr wilde Kueste, wir haben Whale, einen roten Seestern, und eine ‚Banana Slug‘ Nacktschnecke gesehen, eine besondere Spezies in der Region ohne natuerliche Fressfeinde. Auf dem Weg haben wir eine Weinverkostung in Napa gemacht (und einen Wein fuer $38 Dollar gekauft, upsi) und wir sind auch in einem alten Zug einem kleinen Fluss Richtung Inland gefolgt und haben uns die grossen Redwood (Mammut-?)Baeume angeguckt. 

Der Urlaub war wirklich toll, vor allem weil Patrick und ich dieses Semester nicht so oft Zeit hatten, uns zu sehen. Patrick ist naemlich kurz davor seine Ausbildung zum Rettungsassistenten (EMT) abzuschliessen und arbeitet nebenbei noch als Musiker in seiner Band und als Audiotechniker im Konferenzzentrum und Hotel in Sacramento. 

Ansonsten laeuft die Uni so vor sich hin, dieses Semester habe ich zwei Kurse belegt, weil mein Program uns seit neuestem erlaubt einen ‚Master-along-the-way‘ zu machen, wenn man genug Kurse belegt hat. Mein ‚Qualifying Exam‘ um von Doktoranden zu Doktorandedn-Kandidat aufzusteigen, will ich im August ablegen. Die Pruefung ist eigentlich nur eine Praesentation von 3 Forschungsantraegen oder Forschungsfragen, die ich dann in den letzten zwei/drai Jahren beantworten soll. 

Das coolste dieses Semester ist allerdings, dass einer meiner Kurse ein Wochenende im Yosemite Nationalpark als ‚Writing Retreat‘ anbieten, kostenfrei mit Wasserfallbesuch und Uebernachtung in einer Huette in Wawona, einem Nationalparkdorf. Das kleine Haus gehoert der UC Merced und kann von Leuten fuer Mitarbeiterausfluege gebucht werden, oder auch wenn jemand Boden oder Wasser-proben nehmen moechte. 

Diesen Sommer fliege in nach Denver in Colorado um wieder auf die ISSST Konferenz zu gehen. Diese Jahr habe ich keine Forschungsergebnisse zu praesentieren, wei ich durch den Streik und den Umzug so abgelenkt war, aber mein Professor moechte trotzdem, dass ich einen kleinen Vortrag halte. Mal gucken, was daraus wird. 

Und last, but not least, bin ich immer noch sehr in der Gewerkschaft aktiv, und zwar hauptsaechlich im ‚Contract Enforcement‘, was bedeuted sicherzustellen, das die Uni sich auch an unseren Vertrag haelt. Was die Uni natuerlich nicht tut.  Momentan haben wir drei grosse Beschwerden im Schlichtungsprozess. 1) Die Uni hat die vertraglich vereinbarten Lohnerhoehungen von 7.5% erst zwei Monate zu spaet umgesetzt (das sind immerhin $400 pro Person) uns weigert sich, die Differenz auszuzahlen, 2) Studierende, die an der Uni arbeiten, aber durch Stipendien von ausserhalb bezahlte werden, sind immer noch nicht als Angestellte kategorisiert und duerfen deshalb an keinen Gesundheitsprogrammen (wie Bildschirmbrille, ergonomische Stuehle etc) teilnehmen, was aber eigentlich vertraglich festeglegt ist und die Uni tut nix und 3) Manche Doktoranden (z.Bsp.ich) werden halb/halb fuer Lehre und Forschung bezahlt und zwar als 25% Lehre und 24.9% Forschungsstelle. Das fuehrt jetzt dazu, dass wir bestimmte Gehaltserhoehungen, die man bekommt, wenn man Erfahrung in der Foschung ab einer Stelle von 25% oder mehr sammelt, nicht bekommt, und das sind immerhin $210 pro Monat ab Oktober. Obwohl es offensichtlich ist, dass die Uni mit Absicht die 0.1% drunter geht, um genau dieses Gehalt nicht zu bezahlen, finden unsere Hauptamtlichen das nicht so schlimm. Und das ist wirklich das i-Tuepfelchen, dass unsere Hauptamtlichen sich nicht fuer Problem #3 interessieren, weil das ja nur 0.1% und momentan ja nur $10 pro Monat sind. Absolute Schwachkoepfe, ich bin schon auf 180 und ueberlege, wem ich da bestimmte Worte an den Kopf schmeissen kann. 

Und weil ich mich grade schon wieder so ueber meine Gewerkschaft aufrege, gibt es jetzt ein paar Katzenbilder zur Entspannnung. Potato hat endlich ihr Strassenleben hinter sich gelassen und stolze 7.8lbs erreicht, mein kleines Pommeskind. Jetzt wird ihre Essen rationiert, damit sie nicht fett wird und das fuehrt dazu, dass ich jeden morgen um Punkt 7.30Uhr aufgewckt werden (auch am Wochenende), damit meine kleine Fressmachine ihre Fruehstueck bekommt. 

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