Hallo meine Lieben,
ich war die letzten 3 Wochen in Vietnam und möchte euch einen kleinen Bericht dazu nicht vorenthalten. Grund der Reise war die Wasserbauexkursion von meinem Institut an der Uni. Wir haben uns die Probleme des Mekongdeltas (Meerwassereintrag und Versalzung) in Anbretracht des Meeresspiegelanstiegs und der Reisexports erklären lassen, die Thuy Loi (Wasser Resourcen) Universität besucht, den riesigen Cat Lai Inland Port (Terminal des Saigon Ports) sowie das Wasserkraftwerk Thuy DIen Hoa Binh besucht. Das war alles sehr einprägsam, vor allem das Gespräch mit dem Leiter des DAAD-Büros (Deutscher Akademischer AUstauschdienst) in Hanoi war sehr interessant. Vietnam hat noch eine sehr starke alte kommunistische Liga alter Parteimitglieder, die nicht wirklich etwas zu tun hat und deshalb die Universitäten und deren Staatslehre (Verpflichtend in jedem Studium) streng überwacht, was der Lehre dort gar nicht gut tut. Dies hat zur Folge, dass Hochschulabsolventen die höchste Arbeitlosenquote haben, da die AUsbildung komplett am Markt vorbeigeht. Vietnam ist auf dem Papier ein kommunistisches Land, in der Realität allerdings kapitalistischer als manches westliche Land.
Das musste ich auch leider auf meinen 10 Tagen in Cat Ba Island am Meer und Sa Pa, einer Stadt in den Bergen und Reisfeldern des Nordens feststellen. Ich habe noch nie erlebt, dass ich so oft übers Ohr gehauen wurde oder Leute versucht haben mich zu betrügen. Selbst in der offiziellen Hauptpost in Hanoi gab es an unterscheidlichen Schaltern unterschiedliche Preise für meine Postkarten nach Deutschland, Missverständis dank gutem Englisch ausgeschlossen. Also habe ich entweder einmal zu viel bezahlt oder meine Postkarten kommen einmal nicht an, ich bin ja sehr gespannt.
Vielleicht hier ein kleiner Abriss was ich in den letzten 10 Tagen so getrieben habe:
– das erste Mal (illegalerweise, da ohne Führerschein) Motorrad gefahren, durch den wundeschönen Cat Ba Nationalpark mit Stop an einer großen Höhle. Keine Angst, ich hatte lange Hose, feste Schuhe und Helm an und die Straßen sind, da Nebensaison, sehr leer gewesen.
– in der Han La Bucht (kleine Schwester von Ha Long) Kayak gefahren, nachdem ich von einer zufällig am Straßenrand stehendem Mädel angesprochen wurde, deren Bruder uns in einem alten Fischerkahn zu einem Hausboot in der Bucht geschippert hatte. Wahnsinn!
– in einem Sleeperbus gefahren und tatsächlich durchgepennt. Der Fahrer war so nett uns am Zielbusbahnhof einfach bis 7 Uhr morgens schlafen zu lassen.
– im Tal neben dem Hmong Dorf Cat Cat, unter dem höchstem Berg Vietnams, dem Fansipan, in einem Homestay dank Nebensaison ganz alleine mit einer Großfamilie gewesen zu sein.
– mich aus einem kleinen Anflug an Einsamkeit mit den ganzen Hmong Mädels und Omis, die bestickte Taschen, Headbands und ähnliches an Touris verkaufen angefreundet und von einer alten Omi namens Lilly das Handeln erklärt zu bekommen, damit mich die Scharen an Verkäufern, die gerade wegen null Besuchern nix zu tun haben, nicht komplett über den Tische ziehen können.
– eine 4- spurige Straße mit hunderten an Motorrädern trotz roten Licht überquert haben und
– in Hanoi mich mit 3 Grundschülerinnen angefreundet, die am Samstag mit ihrem Englischlehrer zwecks Spracherwerb mit Touristen quatschen, die Konversation ging etwa so:
Mädchen: What is your favourite color?
Ich: Red. What is yours?
die drei unisono: Red and Yellow, because it is our Nations flag.
kleinstes Mädel druckst ein bisschen rum: …and Black and Pink, because of the K-Pop Band Black Pink.
Ich: oh, i like K-Pop. Do you know BTS?
Mädels: *strahlen* Yes, we love it!
Alle *machen Bild mit Koreanischem Finger-Herzchen*
– mich durch verschiedene Gerichte (Bun Cha, Reis mit X, Reis mit Y, Reis mit Z) durchprobiert zu haben. Ich will meine Pizzzaaaaaa 🙁
Wie auch immer, mein Fazit zu Vietnam: Ich bin wirklich kein großer Asien-Fan und nur wegen der Exkursion hier gelandet, aber das Essen hat mich überrascht, die Leute enttäuscht und die Natur begeistert. Und jetz freue ich mich auf einen langweiligen Diplomarbeitsalltag in Dresden.