Dieser Blogeintrag berichtet über meinen eigenen kleinen Roadtrip und hat sicherlich die schönsten Fotos von den ganzen Nationalparks, die ich abgeklappert habe. Gestartet bin ich vor drei Wochen in Las Vegas, wo ich mein Mietauto, einen hübschen Minivan mit in den Boden klappbaren Sitzen abgeholt habe. Der Plan war auf den kostenlosen Campingplätzen des BLM (Bureau of Land Management zu Campen) das ist günstig und diese Plätze, meistens nur eine flache Fläche etwas abseits der Highways, sind nahe den meisten Nationalparks verteilt.
Von Vegas aus bin ich erst einmal Richtung Valley of Fire, ein hübsches Tal mit roten Felsen und STeinskultpuren und einer der ersten Nationalparks der USA, gefahren.
Außerdem war ich im Zion Nationalpark, der dem Yosemite sehr ähnlich ist, allerdings mit roten Felsen, die einen sehr schönen Kontrast zur grünen Vegetation bilden. Außerdem dürfen im ganzen Tal keine Autos fahren, was dazu führt, dass nur das Rauschen und Tröpfeln des Wassers sowie die Vögel und anderen Kleintiere zu hören sind. Eigentlich wollte ich die sehr steile Wanderung auf dem Grat zum Angels Landing unternehmen, musst jedoch auf Grund Hagel und Regen nach einer Weile umkehren. Auch die Narrows, die Erweiterung des Canyons, die man für viele Meilen im Fluss entlang waten kann, waren auf Grund hoher Wasserstände und Durchflüsse geschlossen. Trotzdem war der Zion Canyon einer der schönsten Nationalparks für mich.
Direkt neben dem Zion Nationalpark ist der Bryce Canyon, der eigentlich kein Canyon sondern Kante eines Plateaus ist, die von Wind und Wasser zu einer Wand aus seltsamen Steinsäulen geformt wurde. Auf Grund der Höhenlage in Utah war es super kalt und ich konnte mich leider nicht dazu bringen, durch die Felsformationen zu wandern, sondern habe mir anstelle dessen eine heiße Dusche im Visitor Center gegönnt.
Weiter ging es durch das Grand Staircase-Escalante National Monument, wo ich ein bisschen off-road gefahren bin um zum Zebra Canyon zu wandern (unglücklicherweise bin ich nicht wirklich in den Canyon reingekommen, weil das eiskalte Wasser viel zu hoch stand, aber die Wanderung war trotzdem sehr schön).
Und dann war ich auch schon im Capitol Reef National Park, wo ich meine erste große Steinbücke (Arch) gesehen habe.
Weil das Wetter echt zu wünschen übrig ließ und ich Patrick schon ein bisschen vermisst habe, bin ich dann einfach (haha) einen Tag früher zurück nach Reno gefahren, den kompletten Highway 50, d.h. 9 Stunden Autofahrt an einem Tag, zum Glück habe ich ein paar Tage vorher dem Tempomat entdeckt was die Fahrt für mich super entspannt gemacht hat. Der Highway 50 hat den Titel ‚Loneliest Road in the US‘ und das zu recht, manchmal bin ich eine halbe Stunde die Straße entlanggefahren und mir ist kein einziges Auto begegnet. Außerdem musste ich an jeder Tankstelle volltanken, ab und an kam nämlich auch mal ein Straßenschild mit der Warnung ‚Next gas station in 113 Miles‘
In Reno habe ich mich dann nochmal mit meinen Roommates und Freunden getroffen und mich ordentlich verabschiedet, bevor ich mit Patrick nach Sacramento gefahren bin, wo er zwei Shows (einmal Jazz in einer Kirche und einmal mit seiner Band in einer Bar/Coffee-Shop). Außerdem war ich mit der Familie bei einer Freundin von Patricks Schwester zum Geburtstagsgrillen eingeladen. Für Hispanics in den USA ist es ganz selbstverständlich, dass immer der komplette Anhang mit eingeladen ist und so hatte ich die Erfahrung meiner ersten Mexikanischen Barbecue-Party inklusive Salsa-Tanzanleitung und Spanischen Geburtstagsliedern. Es war schon ein bisschen seltsam für mich, ich war tatsächlich die einzige Person, die kein Spanisch konnte (ich werde mich wohl nächstes Semester für einen Kurs an der TU einschreiben müssen).
Für meinen eigenen Geburtstag hat mir Patricks Mama einen super leckeren Peruanischen Kuchen (der mehr wie so eine gerollte Torte aussah) gebacken.
Von Sacramento aus war unser nächster Stop dann Yosemite NP, den ich jetzt nach letztem Sommer und im Januar zum dritten Mal besucht hatte. Dank der Schneeschmelze im Moment waren die Wasserfälle dieses Mal super gigantisch und der Mist Trail hat seinem Namen alle Ehre gemacht und uns von Kopf bis Fuß geduscht.
In den nächsten Tagen hatten wir einige Problem einen Übernachtungsplatz für unser Auto zu finden, ist doch freies Übernachten auf BLM Land in Californien seltenst erlaubt. So mussten wir zwei mal Zuflucht auf einem Walmart Parkplatz suchen, wo wir tatsächlich einmal von der Security des Platzes verwiesen wurden, weshalb wir für den Rest von Californien Airbnbs gebucht haben.
Und wie es der Zufall wollte, hatte das AirBnB nahe Santa Cruz (wo wir übrigens die hölzerne Pier Achterbahn gefahren sind), Aquarium Tickets für die hälfte des Preises zu vergeben. Yay!
Danach sind wir wie geplant den Highway 1 runter nach LA gefahren, eine wunderschöne aber extrem windige Strecke, was nicht so ideal für unseren Gaskocher war und in LA sind wir am ersten Tag nach Santa Monica, zum Pier mit den ganzen Achterbahnen und Venice Beach (mit der Muscle Beach Section) gefahren. Der Verkehr war so grauenvoll, obwohl wir noch nicht mal in LA waren sondern nur drumherum, dass nicht mal die Lalaland Musik es besser machen konnte und wir kurz entschlossen den Plan geändert haben. Anstelle von Hollywood Sign und Walk of Fame zu besichtigen sind wir schnurstracks über die Route 66 in die Mojave Wüste und haben uns offroad zu einer Unterirdischen Lava Röhre gekämpft, danach sind wir mit einer von Patricks Freunden auf dem Lake Mead (Hoover Dam Stausee) im Kanu rumgecruised und haben gestern in Vegas einer Jazz-Jam- Session gelauscht, bei der Patrick sogar einen Songs auf dem Schlagzeug begleiten durfte. Wie es der Zufall wollte, war der Klavierspieler ein Deutscher aus München und ich konnte nach langer Zeit mal wieder ein bisschen Deutsch quatschen, ich bin nach dem einen Jahr schon ein bisschen eingerostet, dass wird bestimmt lustig wenn ich wider in Deutschland bin.
Morgen geht es für Patrick und mich noch zum Grand Canyon und dann am Dienstag steht auch schon mein Rückflug nach Dresden an. Das Monument Valley, Horseshoe Bend und Antelope Canyon schaffen wir zeitlich leider nicht mehr, allerdings werde ich in der Zukunft hoffentlich noch öfter Gelegenheit zu einem Besuch bekommen.