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Die ersten Tage in Merced

In wenigen Tagen ist viel passiert, worüber ich berichten kann. Am 30.Juli ging es für mich los in die USA, mit Einreisegenhemigung ab dem Flughafen Leipzig über Frankfurt direkt nach San Francisco, wo mich Patricks Schwester Fiorella vom Flughafen abgeholt hat.

Meine Eltern und Taha haben mich zum Flughafen gebracht und mich ordnetlich mit Masken ausgestattet, zum Glück verliefen Flug und Einreisebefragung unproblematisch und ich lag nach einer Rekordzeit von 20 Stunden schon wieder in einem Kalifornischen Bett.

Die nächsten Tage waren von Versuchen, mir ein Bankkonto und einen US-Führerschein zu besorgen, vollständig ausgefüllt. Leider war ich damit nicht sehr erfolgreich, weil man zwei ID-Dokumente vorlegen muss. Die Bank fragte also nach meinem Führerschein und die Führerscheinbehörde nach meinem Bankkonto – und somit musste ich erst noch warten, bis die Uni mir einen Brief schreiben konnte, sodass ich meine US-Sozialversicherungssnummer(SSN) beantragen kann. Aber mittlerweile läuft alles seinen Gang, die SSN und die Bankkarte sind schon in der Post und nächsten Mittwoch habe ich meine praktische Fahrprüfung (in der laut Internet kein Parken oder Linksabbiegen geprüft wird…). Darauf freue ich mich aber schon, denn wenn ich die CDL (California Drivers License) habe, muss ich nicht mehr meinen Reisepass mit mir rumschleppen.

Nachdem Patrick und ich am 05. August in Merced eingezogen sind (wir haben gefühlt den halben IKEA in Sacramento leergekauft) haben uns die Eltern von Patrick (Norka und Aldo) erst mal auf eine Woche LA mit Strandbesuch in Long Beach, Mexikanischen Märkten und natürlich den beiden Vergnügungsparks ‚California Adventures‘ (mit Avengers und Cars Thema) und ‚Disneyland‘ (Star Wars Land, Prinzessinnen …) eingeladen. Davon ein paar Impressionen:

 

 

 

 

 

 

 

 

Was Merced angeht, ist es eine sehr interessante Stadt. 80 Tausend Einwohner mitten im Central Valley, was sehr stark durch die Dürre und Landwirtschaft geprägt ist. Ich glaube 80% allen Obst und Gemüse, das in den USA konsumiert wird (insbesondere Obst und auch Mandeln) kommt aus diesem Tal. Als der Ableger der University of California (UC) hier gegründet wurde, hat das den Wohnungsmarkt extrem überfordert, da für die ankommenden Studierenden keine Apartments gebaut wurden und die Studentenheime bei weiten nicht ausreichen. Für ein Zimmer in einem 4-5 Personen Haus hat man vor ein paar Jahren noch $400 bezahlt, jetzt sind es teils bis $700. Die Bevölkerung von Merced ist deshalb etwas ungehalten über die Universität, obwohl die kleinen Läden in der Stadt und die Wirtschaft im Allgemeinen von dem Standort der Uni sehr profitiert und überall neue Häuser gebaut werden. Aber die Situation scheint so schnell nicht besser zu werden, letzte Woche wurde die Nachricht verbreitet, dass ein privates Wohnheim doch erst Ende Septmeber öffnet und nicht wie geplant nächste Woche zum Semesterstart, weshalb zu den 500 Studis, die noch Zimmer suchen, nochmal 500 dazukommen. Das sind sage und schreibe mehr als 1% der Bevölkerung dieser Kleinstadt, die noch keine Unterkunft haben. Patrick und ich haben extrem viel Glück gehabt, dass Molly uns in ihr Haus aufgenommen hat. Wir sind eine glückliche Dreier-WG und da Molly schon seit 3 Jahren in Merced wohnt und ihren Master in meinem Studiengang (Environmental Systems) macht, gibt sie mir auch sehr gute Tipps für die Uni. Und das Haus ist einfach krass groß und richtig toll. Wir bezahlen jeder ca. $560 im Monat und dann nochmal ca. $120 Nebenkosten, was dem Durchschnitt entspricht. Ich habe für euch eine paar Fotos aufgenommen, Patricks Studio-Zimmer ist auch unser Gästezimmer, wenn mich jemand besuchen kommen möchte 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Uni in Merced ist ganz neu, viel Gebäude wurden erst letztes Jahr fertiggestellt und der Campus ist wirklich sehr schön. Ich habe in der letzten Woche ein paar Einführungsveranstaltungen gehabt und meinen Doktorvater (Advisor) das erste Mal persönlich getroffen – ich war ja auf vieles gespannt, aber als allererstes ist mir doch aufgefallen, das Dr. Markolf mindesten 2,05m groß ist – ich habe noch nie so einen großen Menschen gesehen, dabei hatte ich ja auch in Dresden viele große Leute um mich. Nächste Woche fängt die Uni so richtig an, und ich werde auch Unterrichten, und zwar die Übungen in Technischer Mechanik (Statik und Dynamic) für die Erstis des neuen Bauingenieurstudiengangs. Eine Herausforderung, da der Dozent mir noch keine Infos oder Material dazu gegeben hat und wohl noch am Ausarbeiten des Semesterplans ist. Außerdem habe ich Merced erkundet und zwar per Fahrrad, was bei den neuen Straßen mit Fahrradwegen sehr angenehm ist. Als allererstes haben ich mir einen Fahrradhelm zugelegt. Außerhalb der Stadt Richtung Uni haben nämlich die Fahrradwege auf dem Randstreifen, mit Pflanzenbewuchs, Kies und 10cm tiefen Schlaglöchern ihren Namen nicht verdient und mir den ersten Platten eingebracht, zum Glück gibt es gute Busverbindungen.

  

 

 

 

 

 

 

 

Unten noch mal ein paar Bilder vom Campus, der Statue ‚Beginnings‘ als Wahrzeichen der UC Merced und den neuen Nachbarschaften, die aus dem Boden gestampft werden. Durch die Rauch der Feuer in Californien, der sich im Tal bei uns sammelt ist der Himmel auch Tagsüber manchma sehr diesig (brennen tut es im Central Valley nicht, weil da nur Farmen sind, die gut geschützt werden).

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Anja Kaduk

    Juhu Marie, ich habe es jetzt erst geschafft deinen Block zu öffnen und lesen.
    Es sieht sehr schön aus bei euch. Wir werden es schon mal planen euch in den nächsten Jahre zu besuchen. LG Anja

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