Hallöchen,
Die ersten zwei Uniwochen sind überlebt und ich bin endlich nicht mehr auf Antibiotika-Tabletten, das heißt ich kann endlich wieder in mein heißgeliebtes Little Walldorf und Donnerstags Bier trinken. Yay!
Bisher ist nicht viel mehr passiert, zumindest nichts worüber ich tolle Fotos posten könnte. In meinem Arabischkurs ist es mittlerweile sehr gemütlich, viele Studeten haben aufgegeben oder ihre notwendigen Sprachmodule vollständig und wir sind deshalb nur noch zu 10. Dabei ist leider auch ein kleines 13jähriges Superhirn, dass auf der Uni-Highschool ist auf der die Schüler College Kurse besuchen können. Eigentlich spricht ja nichts dagegen, aber der kleine Junge hat ein Lieblingshobby, und das wäre alle Hausaufgaben und Assignments so schell wie möglich auswendig zu lernen und die ‚Großen‘ schlecht aussehen zu lassen, weil wir die Hausaufgaben nicht auswendig können, sondern nur normal gemacht haben und dazu nicht sagen ‚Ach, es war ja sooooo einfach‘.
In den USA ist es generell so, dass man mit Fleiß relativ weit kommt, viele Sachen sind zeitintensiv, allerdings nicht wirklich schwierig und manchmal frage ich mich, ob der kleine Junge wirklich ein Genie ist, oder einfach nur extrem viel Zeit investiert. Wie ihr seht, habe ich eine gewisse Abneigung gegen den Kleinen entwickelt.
Außerdem ist mein üblicher Gruppenarbeitspartner letzte Woche nicht mehr aufgetaucht und auf Nachfragen hat sich ergeben, dass er als Soldat in Afghanistan stationiert wurde. Ich wusste ja, dass einige Leute hier sich von der Army das Studium bezahlen lassen und deshalb offiziell bei denen angestellt sind, aber dass man dann von einem auf den anderen Tag in Afghanistan landet war dann doch ein kleiner Schock für mich. Jetzt arbeite ich mit einem anderen der Army-Studenten zusammen, zum Glück weiß Matthew schon, dass er nächstes Jahr in Polen landet und nicht einfach irgendwohin geschickt wird.
Das Wetter ist komischerweise richtig warm, hier habt ihr mal zwei Bildchen vom Campus, wenn man aus dem gym schaut oder in der Bibliothek sitzt. Es sieht einfach immer richtig gut aus, ich habe die UNR voll ins Herz geschlossen, vor allem wenn man jeden Tag an den hübschen Backsteingebäuden vorbeilaufen darf.
Vorgestern habe ich mir von Presleys Freundin Hope, die eine Friseur und Make-up-Ausbildung macht, für 5$ die Haare schneiden lassen, das sieht gar nicht so schlecht aus und es fühlt sich auf jeden Fall gut an, wieder gesunde Spitzen zu haben.
Ansonsten tröpfelt das Semester so vor sich hin, ab und an gehe ich mit Bunny Boba trinken, mit Carina und Sam Kaffee und heute Nachmittag ist die Spring Semester International Reception, vielleicht lerne ich da ja noch ein paar nette Leute kennen. Ich habe endlich meine Projektarbeit in die Wege geleitet und es sieht gut aus, dass ich meine soil-ejecta liquefaction Forschung in Dresden anerkennen lassen kann. Gestern hatte ich auch meine erste der monatlichen Zwischenpräsentationen an der UNR, was ganz gut lief
Ach ja, eine Sache habe ich ja total vergessen, die Lacrosse Saison hat angefangen, und nächsten Samstag ist mein erstes Spiel in Californien. Meine Trikot-Nummer ist die 19, das ist zwar nicht so schön wie meine Wunschnummer 27 aber wenigstens eine Primzahl Drückt mir die Daumen für mein Spiel, nächste Woche gibt es dann einen ausführlichen Bericht.