Ups, ich habe ja ganz schön lange nix mehr geschrieben, so viel zu meinen guten Vorsätzen fuer diesen Blog. Nun ja, dann gibt es jetzt einfach mal 10 Monate im Schnelldurchlauf.
Letzten Dezember sind Patrick und ich nach Sacramento gezogen, und haben im gleichen Zug unserer kleinen Potato einen Bruder beschafft, damit die Katzen miteinander spielen können, wenn wir auf Arbeit sind. Unser Neuzugang Dumpling ist extrem verschmust und schläft an die 20 Stunden am Tag, am liebsten auf mir oder Patrick und versteht sich ganz gut mit Potato, die zwar nur die Hälfte wiegt, aber auf jeden Fall die Hosen anhat. Weihnachten haben wir zusammen bei Patricks Eltern verbracht und unsere Wohung eingerichtet.
In Sacramento zu leben ist toll, als Hauptstadt von Kalifornien gibt es jeden Tag Veranstaltungen, Spor5tvereine und wesentlich mehr Auswahl and Restaurants als in Merced. Sac Town oder Sac, wie es die Locals nennen, ist sehr Fahrrad-freundlich und auch als City-of-Trees oder Farm-to-Fork Capital bekannt. Ersteres ist selbsterklärend und farm to fork bedeutet nur, dass in den Restaurants und Kantinen viel Obst und Gemüse aus Kalifornien ganzjähriger Landwirtschaft verarbeitet wird. Da kann man sich ab und an mal ein mehrgängiges Menu gönnen.
Ansonsten engagiere ich mich ehrenamtlich in einer Fahrradwerkstatt, in der Leute ihr Fahrrad selbst reparieren können, und wir nebenbei auch gespendete Kinder und Jugendfahrräder reparieren und umsonst weitergeben. Ich müsste mich auch dringend mal mit den Speichen und der Schaltung meines eigenen Rades auseinandersetzen, das kann ich ja dank meiner Erfahrung selbst machen.
Mit Besuchen im Yosemite, ein bisschen Bierbrauerei, mit dem California Zephyr Zug im Mai den Donner Pass im Schnee überqueren, und mit Patrick Sacramento erkunden habe ich mir so die Zeit vertrieben. Für die Arbeit bin ich im November in Washington DC, in April in Riverside (bei LA) und im Juni in Baltimore auf Konferenzen gewesen, habe an meinen Dissertations-projekten und Forschung gearbeitet (und mich sonst auf Arbeit gelangweilt, eine Uni-Karriere ist nix für mich).
Im Juli waren Patrick und ich dann für mehrere Wochen in Deutschland – Berlin, Leipzig, Hamburg, Dresden. Meine Freundin Marie hat geheiratet und während ich mit Mama und Anne in den Alpen unterwegs war, hat Patrick in Berlin die Musik und Kunstszene erkundet.
Der (Heimat-) Urlaub hat uns beiden so gut gefallen, dass wir uns spontan entschlossen haben, nächsten Sommer nach Berlin zu ziehen. Naja, vielleicht nicht ganz so spontan, es muss noch viel geplant werden, inklusive einer standesamtlichen Hochzeit, damit Patrick ohne Probleme eine Aufenthaltstitel bekommt. Aber, meine lieben Verwandten, auch wenn dieser Teil der Hochzeit in Amerika stattfindet, wir werden auf jeden Fall auch eine Feier in Deutschland haben – dann im Jahr 2026 vielleicht. Teil der großen „Wir ziehen nach Berlin“ – Planung ist auch, dass ich spätestens in Juli meine Dissertation fertig habe und wir Potato und Dumpling mitnehmen können, wir sind ja jetzt eine Familie.