Ein Umzug will gut vorbereitet sein. Besonders dann, wenn man in ein anderes Land, ja sogar auf einen anderen Kontinent und während einer Pandemie umzieht.
Betrachte ich meiner Vorbereitungen, ist das Packen da noch da einfachste. Obwohl die Kofferanzahl auf wirklich maximal 2 beschränkt ist und die Paketpreise (nicht zu reden von den Mini-Containern auf Schiffen) explodiert sind, ist meine Habe verpackt und ich bin bereit.
Schwieriger sind da schon die Bürokratischen Hürden, aber auch die sind fast vollständig gemeistert. Dazu gehörte die Kündigung von Verträgen, Abmeldung von Hauptwohnsitz, Nebenwohnsitz und aus Deutschland (muss warum auch immer separat erfolgen), Kündigung der Krankenkasse, Eintragung ins Wahlverzeichnis für Deutsche im Ausland, Anruf bei der Rentenversicherung, Bafög Adresse ändern, Untermieter finden und wenn ich noch länger nachdenken würde, fällt mich bestimmt noch einiges ein.
Zu meiner Lieblingspflicht gehört momentan das Einlösen von Versprechungen an Freunde und Familie zu bestimmten Aktivitäten: So komme ich grade aus Lyon, wo ich meine Freundin besucht habe und demnächst geht es mit Mama und Patentante in die Alpen zum Wandern. Ich freue mich wirklich sehr, kann aber nur raten, dass wenn man auswandert von Versprechungen a la ‚bevor ich fliege, machen wir noch…‘ abzuraten. Die letzten Tage war ich ganz schön am Rotieren und habe sogar vergessen, mich noch ein Wochenende mit meinen Schwestern zu treffen. Ich spreche aber an dieser Stelle gerne nochmal die Einladung aus, mich zu besuchen oder mir Post zu schicken. Ich ziehe übrigens mit Patrick und einem Mädchen aus meinem Institut als 3er-WG in ein Haus und die Adresse ist:
4339 Briggs Lane, Merced, CA 95438
An letzter Stelle ein Blick in die Zukunft: Mitte August werde ich an der UC Merced meine Promotion in Environmental Systems (etwa Umweltingenieurwesen) beginnen. Die ersten Semester werden noch ähnlich wie ein Studium mit Kursen und einer Lehrassistenz für die Bachelor-Studis ablaufen, währenddem werde ich mit meinem Professor ein Thema für die Dissertation entwickeln und in den folgenden Semestern dazu forschen. Das ganz soll maximal 4 Jahre dauern und unter dem Hauptthema Resilienz vom Infrastruktur im Angesicht der Klimawandels. Mich persönlich interessiert vor allem der Widerstand und die Anpassungsfähigkeit von Bauwerken an die immer häufiger auftretende Extremereignisse (siehe 45 Grad in Canada, Schnee in Texas, Hochwasser und Trockenheit in Deutschland).