Die letzten zwei Wochen sind wie im Flug vergangen, ich entschuldige mich schon mal dafür, dass ich nicht mehr so regelmäßig schreibe, allerdings stellt sich so langsam auch der Uni-Alltag ein und ich habe nicht mehr so viele verschiedene Sachen zu berichten.
Die beste Sache diese Woche ist, dass ich nach ewig langem rumfragen einenForschungsplatz im Geotechnical ENgineering für nächstes semester bekommen habe. Ich werde mit einem PhD Student zusammen Fundament auf ihre Erdbebensicherheit bei Boden Liquefaction (Verflüssigung) untersuchen. Dazu habe ich auch gleich mal 3 dicke Paper zu lesen bekommen, aber ich freu mich schon drauf und mit ein bisschen Glück kann ich mir das als Projektarbeitsmodul anerkennen lassen.
Dienstags und Donnerstags war ich wie immerbei Lacrosse Training, unser Coach Antoine lässt uns ganz schön viel rennen und bei unserem letzten offiziellen Team-Meeting haben wir beschlossen uns Team-Pullis zu bestellen, darauf bin ich schon sehr gespannt.
Donnnerstags nach der Uni helfe ich bei Kiwanis Bike Project mit, Kinderfahrräder zu reparieren. Die Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt repaiert diese kostenlos und spendet die Fahrräder dann der Community. Nebenbei lerne ich dabei auch eine ganze Menge, ich hab jetzt schon die Gangschaltung neu aufgezogen, Bremsen und Pedale repariert und bin Profi beim Bolzenschneider-Handling. Und auf dem Rückweg mit dem Fahrrad habe ich einen super Blick auf die Sierra Nevada Landschaft.
Zwischen meinen Kursen chille ich immer auf dem Campus. Es sind immer noch 30°C und die Sonne scheint ununterbrochen, seit ich hier bin hat es noch kein einziges Mal richtig geregnet. Leider habe ich vorgestern meine Wasserflasche verloren, deshalb habe ich mir jetzt eine Hydro Flask zugelegt, die ich als US Studentin selbstverständlich auch sofort mit Stickern vollkleistere 🙂 Wer hier nicht mit einer Wasserflasche rumläuft, kann kein Student sein. Das gute ist allerdings, das die Flasche wenigstens gut isoliert und ich sowohl Eiswasser als auch Tee gut und lange kühl bzw warm halten kann.
Auf dem Campus ist ständig was los, alle zwei Wochen kommen Welpen und kleine Hunde auf den Campus um den Studenten gegen Depressionen zu helfen, indem wir die süßen kleinen alle streicheln dürfen. Und zwar in der Bibliothek. Eigentlich bin ich nicht so ein großer Fan von so viel Trubel beim Lernen, allerdings ist gerade wegen solchen Aktionen die Tuition so hoch, also warum nicht? Zwei Tage später hat die Bibliothek über Zensur informiert und die Bücher vorgestellt, bei denen die Entfernung aus der Bibliothek aus unterschiedlichen Gründen beantragt wurde, zu meier Überraschung hatte ich viele davon selbst gelesen, die meisten waren ganz normale Bücher. Das beste war allerdings der dazugehörige Wettbewerb, bei denen Bücher kulinarisch interpretiert wurde und am Ende alle Studenten ein Stückchen davon essen konnten (die meisten Bücher wurden als Kuchen und Kekse dargestellt und waren echt lecker :P).
Wenn ich dann vom Campus nach Hause komme, kuschel ich immer ein bisschen mit Leland. Der Süße hat mich schon so um den Finger gewickelt, dass ich ihn immer in meinem Bett schlafen lasse, so langsam mutiere ich noch zum Katzenliebhaber, sorry Jonas! Meine Kochkünste habe ich auch schon unter beweis gestellt und meine Mitbewohner mit Quiche und Lasagne beglückt. Bunny kann auch super kochen aber bei Victor hapert es noch ein bisschen, mehr als gefährlich dunklen Grilled-Cheese Sandwich oder Nudeln bekommt er noch nicht so hin, aber daran arbeiten wir fleißig.
Letzten Freitag habe ich zum ersten Mal das Uni-Kino ausprobiert, im Student Haus JC (Jow Crowley Student Union) gibt es einen echten Kinosaal in welchen immer Donnerstags und Freitags ein kostenloser Film mit Frei-Popcorn ausgestahlt wird. Weil ich den ersten Teil von Sicario in Deutschkand so toll fad, haben wir uns den zweiten Teil „Sicario:Day of the Soldado“ angesehen, der allerdings doch nicht so toll war. Aber spätestens zum Mamma Mia 2 Film werde ich wieder da ins Kino gehen, kostet ja immerhin nix (auch ein Grund für die hohen Studiengebühren, nehme ich an)
An den Wochenende bin ich bisher immer mit meinen Internationals unterwegs gewesen, natürlich waren auch immer ein paar Amis dabei, aber wir haben jetzt eine super große Whatsapp-Gruppe mit Spanien, Italien, Saudi-Arabien, Türkei, Norwegen, Australien, Kroatien und ich glaub ich hab noch ein paar vergessen, aber das reicht ja schon. Donnerstags gehen wir immer ins Little Waldorf, wo wir Deutschen uns bei einem 3$ Draft-Beer und Tischkicker/Billiard besonders wohl fühlen, die Musik ist auch gut, aber leider wird man um halb 2 immer raugeworfen, weil die Bar dann schließt. Es ist halt nur Amerika, hier gehen die Leute normalerweise gegen 11 feiern und um 2 spätestens nach Hause. Was vor allem ungünstig ist, wenn man die Pre-Drinks bei Enac, unserem Spanier oder den beiden Itaalienerinnen hat, dann kommt man nämlich selten vor halb 1 los. Das Nachtleben in Reno ist allerdings erste Sahne, halt ein wirklich kleines Vegas.
Heute abend ist der letzte Foodtruck-Friday gewesen, an dem die Foodtrucks immer am Riverwalk in Downtown Reno stehen. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und mit Carina die leckeren Quesadillas, Hibiskus Mate Tees, Donuts und anderen Sachen ausprobiert.
Die anderen sind noch in einen Edelclub feiern gegangen, aber ich hab mir die 35$ Eintritt gespart und bin stattdessen zu Jamie ins Planetarium gefahren und habe mir bei der Observation die Sterne und Planeten erklären lassen. Die Lichtverschmutzung in der Sierra Nevada ist viel geringer als in Dresden oder Sachen-Anhalt und ich konnte die Planeten und Sterne viel besser sehen, auch wenn es etwas seltsam ist dass die Sternbilder nicht an den üblichen Orten sind.